Trotz 72:61-Sieg: BBC-Trainer Twiehaus nach durchwachsener Leistung nicht zufrieden
Nach kurzer Anreise trafen am vergangenen Freitag altbekannte Gesichter in der Sporthalle der Marienschule in Georgsmarienhütte aufeinander: Yannik Twiehaus war anlässlich des Hinrundenspiels des BBC Osnabrück gegen den TV Georgsmarienhütte an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt, wo hochmotivierte Gastgeber das Wiedersehen mit ihrem früheren Weggefährten erwarteten.
Dabei machte sich die freundschaftliche Rivalität zwischen beiden Mannschaften von Beginn an in einer fairen, aber körperbetonten Spielweise beider Teams bemerkbar. Insgesamt 54 Fouls, die zu insgesamt 63 Freiwurfversuchen führten, waren am Ende des Abends durch die Schiedsrichter gegen die beiden Ligakonkurrenten gepfiffen worden. Während sich Georgsmarienhütte mit ihren Big Men in einer Zonenverteidigung verschanzten, hatte Trainer Ingo Twiehaus seine Spieler auf eine aggressive Ganzfeldverteidigung gegen die in höheren Jahren stehenden Kontrahenten eingeschworen.
Obwohl die Pressverteidigung des BBC Osnabrück tatsächlich zahlreiche Turnover des TVG provozieren konnte, verpassten es die Black Bulls sich in schnellen Gegenangriffen für ihre Defense zu belohnen. Einmal mehr mussten die Osnabrücker daher auf ihren überragenden Go-to-Guy Torvoris Baker vertrauen, der 11 seiner 29 Punkte im ersten Viertel erzielte. Florian Funke, der für den gesperrten Jan-Luca Köster in die Starting Five gerückt war, trug die übrigen 5 Punkte zur Scoringausbeute der Gäste im Startabschnitt bei. Auf der Gegenseite überzeugte Christoph Hagensieker für Georgsmarienhütte. Nach 8 Punkten in den ersten zehn Minuten, kam der Forward letztlich auf ingesamt 20 Zähler für die Heimmannschaft.
Auch im Anschluss blieb die Begegnung beider Mannschaften eine Partie auf Augenhöhe. Jens Brockmüller, der angesichts der Foulbelastung von Yannik Twiehaus, erstmals auch als Aufbauspieler eingesetzt wurde, hielt ein aufstrebendes Georgsmarienhütte mit zwei erfolgreichen Dreiern zum Start des zweiten Viertels auf Abstand. Im übrigen Verlauf der ersten Halbzeit taten sich allerdings beide Mannschaften schwer ihre Angriffe erfolgreich zum Ende zu bringen. Zum Ärger ihres Trainers hatte auch die Ganzfeldverteidigung der Osnabrücker deutlich an Intensität verloren. Dennoch gingen die Black Bulls mit einer 34:29-Führung in die Halbzeit. „Und das, obwohl wir uns so einen schlechten Basketball zusammenspielen!“, ermahnte Trainer Ingo Twiehaus in seiner Ansprache zum dritten Viertel.
In der Tat rissen sich die Black Bulls in der zweiten Hälfte wieder am Riemen. Der Kampfgeist in der Defense war wiederaufgekommen. Einerseits machte man den Guards des TVG beim Ballvortrag das Leben schwer und andererseits hatte man die gegnerischen Center, wie beispielsweise Ingo Voß – der Baker die Lufthoheit am Brett lange Zeit strittig gemacht hatte – besser unter Kontrolle. Mit 23 Punkten in der dritten Spielperiode konnte Osnabrück außerdem endlich an die Effektivität der vorherigen Begegnungen anschließen.
Ein Grund dafür, dass man die Rückreise nach Osnabrück am Ende mit Stirnrunzeln antrat, war abermals der Verlauf des vierten Viertels. Statt den Sieg souverän nach Hause zu fahren, machte man die Begegnung – wie bereits in der vergangenen Woche gegen den TuS Bad Essen – selbstverschuldet wieder spannend. So war der rote Faden in der Offensive verloren gegangen und der defensive Einsatz nicht zum ersten Mal wieder gedrosselt worden. Um das Match noch einmal zu drehen, fehlten letztendlich aber auch dem TV Georgsmarienhütte die Kräfte.
Es spielten: Torvoris Baker (29 Punkte, 1 Dreier, 8/12 FT), Finn Kuhlmann (10, 2 Dreier, 5/10 FT), Yannik Twiehaus (10 Punkte, 1 Dreier mit Brett, 3/8 FT), Florian Funkte (8 Punkte, 1 Dreier, 1/1 FT), Jens Brockmüller (6 Punkte, 2 Dreier, 0/2 FT), Sven Janning (6 Punkte, 2/3 FT), Jan Missy (2 Punkte, 0/2 FT), David Vallo (1 Punkt, 1/2 FT), Julian Gesatzky, Sam Nassery.
Fotos von Mark Intelmann