2. DBBL: 1. Damen schlagen Braunschweig mit 71:70
In einem der bislang intensivsten Spiele dieser Saison behielt der BBC Osnabrück am Sonntag mit 71:70 knapp die Oberhand über die LionPride Braunschweig. Die Gäste reisten erstmals unter ihrer neuen Trainerin Julia Rösner an und stellten den BBC bis zur Schlusssekunde vor große Herausforderungen.
Der Auftakt verlief offensiv geprägt: Beide Mannschaften suchten früh den Abschluss, Osnabrück sicherte sich ein knappes 25:22 nach dem ersten Viertel. Doch das Spiel bekam eine Wendung, als Tonia Dölle (6), eine der verlässlichsten Offensivkräfte, verletzt vom Feld musste und nicht zurückkehren konnte. Braunschweig nutzte diese Schwächung und entschied das zweite Viertel mit 18:10 für sich. Der BBC musste sich in der Rotation neu sortieren, während die Gäste über ihr physisches Spiel und klare Abschlüsse am Brett ihr Momentum fanden.
Nach der Halbzeit war es vor allem Melina Hagenhoff (19/5), die Osnabrück in Schlagdistanz hielt. Mit fünf verwandelten Dreiern – bei insgesamt zehn Versuchen – brachte sie ihr Team zurück ins Spiel. Das dritte Viertel ging mit 18:13 an die Gastgeberinnen, die mit 55:53 in die letzten zehn Minuten gingen. Doch die Schlussphase blieb hart umkämpft, geprägt von hoher Intensität, vielen Kontakten und einer strengen Foulbelastung – unter anderem musste Michelle Müller (9) nach ihrem fünften Foul die Partie früh beenden.
In der Crunchtime übernahm Annemarie Potratz-Bramscher (17/2) zunehmend Verantwortung. Mehrfach zog sie entschlossen zum Korb, suchte physische Zweikämpfe und nahm das Spiel auf ihre Schultern. Nicht jedes Foul wurde geahndet, doch entscheidend war: In den letzten Minuten erhielt sie wichtige Freiwürfe, die sie sicher verwandelte und damit den BBC in Reichweite hielt. Diese Sequenzen legten den Grundstein für das dramatische Finale.
Bei noch 11 Sekunden auf der Uhr und einem Punkt Rückstand zog BBC-Trainer Radion Gross seine letzte Auszeit. Das vorbereitete Einwurfspiel griff punktgenau: Potratz-Bramscher kam frei, setzte zum weiten Mitteldistanzwurf an – und traf zur Führung. Braunschweig erhielt durch eine Auszeit noch die Möglichkeit zum letzten Abschluss, doch der Pass unter den Korb fand seine Zielspielerin nicht. Der knappe Sieg blieb in Osnabrück.
„Braunschweig hat heute aus meiner Sicht ihr bestes Saisonspiel gezeigt. Wir dagegen kämpfen seit Wochen mit Ausfällen und Krankheiten. Umso mehr bin ich stolz auf meine Spielerinnen, die in solchen Momenten zusammenstehen“, sagte Gross nach dem Spiel.
Es spielten für Osnabrück:
Annemarie Potratz-Bramscher (17), Melina Hagenhoff (19), Michelle Müller (9), Tonia Dölle (6), Emily Enochs (6), Kira Dölle (5), Charlotte Kreuzhermes (4), Maike Hagedorn (3), Katharina Hoffmeier (2), Hanne Kleihauer, Gesa Temme-Winter und Mia Fittje.
Alle Fotos von Martin König, viele weitere findet ihr in der Fotodatenbank auf bullenfotos|de













