Am Wochenende 23/24 April sicherte sich die U18 Männlich des BBC die Norddeutsche Vizemeisterschaft.
Erst im Endspiel verlor man gegen den Gastgeber und Turnierfavoriten ALBA Berlin nach hartem Kampf mit 61:51. In der Gruppenphase gelang den Osnabrückern zunächst ein Erfolg gegen TURA Harksheide 64:52, gefolgt von der ersten Niederlage im zweiten Gruppenspiel gegen VfB Hermsdorf 67:53. Mit dem zweiten Gruppenplatz qualifizierten sich die Black Bulls für das Halbfinale. Gegner am Sonntag war der Bramfelder SV, der nach dem dritten Viertel noch mit 13 Punkten führte und zu diesem Zeitpunkt wie der sichere Sieger aussah. Doch mit einer tollen Energieleistung und noch mehr Moral konnten die U18 Spieler den Rückstand bis zum Ende ausgleichen und die anschließende Verlängerung mit 8:7 für sich entscheiden. Endstand 58:57. Im Endspiel zeigten die Black Bulls dann noch einmal Ihr ganzes Können. Bis zur Halbzeit lieferte man den Hauptstädtern einen tollen Kampf und lag 36:31 vorne. Doch mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Turnierfavoriten die Spielkontrolle und siegten am Ende verdient. Dennoch ist der zweite Platz ein toller Erfolg für die U18, den BBC und seine gute Jugendarbeit.
Das war der offizielle Teil für die NOZ. Und ja, wir haben basketballverrückte Eltern.
Wenn ich hier nur einen Satz schreiben dürfte, dann würde hier stehen, was die Trainer nach dem Halbfinale zu Ihren Jungs gesagt haben und was umso mehr auch nach dem „verlorenen“ Finale Bestand hatte.
„Wir sind stolz auf Euch und Ihr könnt stolz auf Euch sein.“
Dann wäre dieser Artikel hier vorbei, alles wäre gesagt und die dabei gewesen sind wüßten – stimmt zu 100%.
Dennoch ist es kein Widerspruch doch noch einige Gedanken und Zeilen zum zurückliegenden Wochenende zu verlieren. Zum einen waren nicht alle dabei – wenigstens nicht physisch vor Ort – und zum anderen geht es dann auch nicht nur um die Spieler – siehe basketballverrückte Eltern. Fangen wir also an.
Wer mit Rehbock Tours bucht kann sich glücklich schätzen. Top Organisation, alles bestens vorbereitet, keine Pannen, das Lob ging sogar so weit, dass einige aus der Reisegruppe zum Wiederholungstäter werden und wieder mit Rehbock Tours buchen würden. Wo gibt es heute noch so einen Kundenservice. So ging es am Samstag Morgen um 7:30 Uhr mit vier Autos Richtung Berlin. Elf Spieler, 2 Coaches und fünf Eltern. Vorher tauschten noch einige Eltern mit den Coaches Handynummern aus – ein Phänomen, welches sonst eher bei Jugendlichen zu beobachten ist. Nach planmäßigem Zwischenstopp Ankunft in Berlin gegen 12:00 Uhr. Erste Turnierluft schnuppern und die Gegner aus der Vorrunde studieren. Zwischendurch die Autos um die mitgebrachten Vorräte erleichtern. Am Freitag war nicht nur Reis und Sonnenblumenöl in Osnabrück knapp, sondern sicher auch Müsliriegel und Bananen, zumindest in dem Laden, wo Andrea Thamm eingekauft hat. Ankunft weiterer Fans in der Halle. Insgesamt 14 Supporter plus Kampfdackel. Was für eine Fanbase. Warm up für das erste Spiel, das nach mühevollem Beginn mit 64:52 gegen Tura Harksheide gewonnen werden konnte. Letztlich konnten drei von vier Vierteln gewonnen werden und somit gingen die Jungbullen als verdienter Sieger vom Feld. Zwei Stunden Pause bis zum Beginn des zweiten Spiels. Zeit zur Stärkung für die Supporter bei Meta, Zeit zur Regeneration für die Spieler. Zweites Spiel, erste Niederlage. 67:53 gegen ein sehr gutes Team aus Hermsdorf bei Berlin. Dennoch Halbfinale erreicht und zwar gegen die ALBA Bezwinger aus Bramfelde bei Hamburg. Spät Essen, schlafen und vorbereiten auf den Showdown am Sonntag. 10.00 Uhr Halbfinale mit einer Dramaturgie, die sich Hollywood nicht besser hätte ausdenken können. Ich werde mir auf jeden Fall die Rechte am Drehbuch sichern. Filmmusik im Übrigen von VFL Ultra Hermann Bohlsen: Ole, Ole, Oleee…wir sind die Osnabrücker, wir sind immer da…mit der Leadsängerin Brigitta und dem Ostkurvenchor. Bramfelde ist der erwartet schwere Gegner. Klar, denn an diesem Wochenende treffen die besten sechs Teams Norddeutschlands aufeinander. Die ersten drei Viertel gehen an die Hamburger Jungs und so steht es 40:27. Aber aufgeben gilt nicht, denn es ist das bis dahin wichtigste Spiel der Saison. Und schon gar nicht, wenn man von den Fans permanent angefeuert und unterstützt wird. Letzte taktische Umstellung, das Momentum auf unserer Seite, eskalierende Fans, Ausgleich, Rebound und letzter Wurf auf Seiten des BBC. Ok, es war kein Korbleger aber treffen kann man so ein Ding schon mal! Dank Carl Verlängerung! Ich sage nur Hollywood. Die Eskalation der Fans erreicht Ihren Höhepunkt, wobei alle dachten, dass das nicht geht. Das Team haut alles raus, sowohl auf der Bank, als auch auf dem Spielfeld. Mannschaftssport at its best. Auszeit Bramfelde, letzter Wurf, Schlusspfiff und das Spiel ist aus. 8:7 in der Verlängerung und Einzug ins Finale. Pure Freude und Glück auf Seiten der Osnabrücker und Niedergeschlagenheit auf Seiten eines fairen Verlierers.
Aber wie soll man jetzt noch ein Finale spielen? Physisch und psychisch alles gegeben. Das wichtigste Spiel war gerade, hat der Coach gesagt. Und nun sagt er, dass das wichtigste Spiel in zwei Stunden stattfindet. Der Coach ist über 50 Jahre alt aber so senil wirkt er noch gar nicht.
Aber liebe Eltern, es ist nun an der Zeit mit der Wahrheit rauszurücken. Nein, nicht über den Coach, sondern über Eure Kinder. Das sind nicht mehr die lieben, kleinen Jungs, die Ihr mal kanntet. Ihr habt Mentalitätsmonster erschaffen. Wie die Spieler ins Finale gegangen sind und dem Favoriten ALBA lange Zeit mehr als ebenbürtig waren und bis zum letzten Pfiff gekämpft haben verdient mindestens genauso viel Hochachtung, wie die überragende Leistung im Halbfinale. Respekt und Anerkennung nicht nur für den Sieger, sondern auch für ein herausragendes Team aus Osnabrück.
Abspann
Klar verliert man nicht gerne und das hat der BBC auch gezeigt. Aber mit der Zeit wird dieser Sieg richtig eingeordnet werden und der Stolz über die vollbrachte Leistung wird überwiegen. Und dieses Wochenende wird alle die dabei gewesen sind miteinander verbinden, weil es so außergewöhnlich und so erfolgreich war.
Supporter: Matthias, Bettina, Kathi, Johanna, Andrea, Smilla, Christoph, Brigitta, Hermann, Diana, Chris, Emily, Tina, Mark, Kampfdackel
Hauptdarsteller: Luk-Mattis, Emil, Jonathan, Jonah, Ben-Ole, Joel, Falk, Aikid, Simon, Carl, Jonas, Lasse
Regie: Gregor, Holger